Steinway und seine Sons
Ich erinnere mich noch genau. Mein Vater, damals Intendant bei Steinway & Sons, stand so stolz neben „seinem“ Flügel. Ein hochrangiger Pianist hatte ihn Wochen vorher im Showroom der heiligen Hallen von Steinway genau für dieses Konzert ausgesucht. Mein Vater war unteranderem dafür zuständig, den Künstlern alle Wünsche von den Lippen abzulesen, noch bevor sie sie äußerten.
Dies ist das letzte Foto, was ich von ihm auf der Bühne der Laeizhalle machte. In Reihe 12 hatte er links außen seinen festen Platz während der Konzerte. Ich saß unzählige Male daneben, hörte die Musik und sah das Lächeln auf den Lippen meines Vaters. Später dann, als Studentin hatte ich hier einen Job, arbeitete hinter der Bar oder polierte nach Veranstaltungen hunderte Sektgläser.
Nach dem viel zu frühen Tod meines Vaters konnte ich viele Jahre dieses Gebäude nicht mehr betreten. Zu groß die Erinnerungen, zu schwer der Verlust, zu bedrückend die Räumlichkeiten. Auch Musik habe ich viele Jahre nicht mehr viel gehört.
Gestern Abend war ich nach vielen, vielen Jahren mal wieder dort. Ry X spielte sein einziges Konzert in Hamburg. Ich zögerte nicht lange und kaufte zwei Karten. Mein Mann Gerd Blank und ich saßen in Reihe 17, natürlich wieder links außen. Er war es, der Ry damals entdeckte. Aufgeregt wie ein kleines Kind wartete ich geduldig bis das Licht ausging.
Zero Fucks given
Das Konzert war großartig, die Location on Point. Mich berührte alles: Die Musik, die Architektur, der Feinsinn von Ry, die leuchtenden Augen meines Mannes, die große Orgel die mich schon damals faszinierte, die tobenden Zuschauer, die es nicht lange auf den Plätzen hielt. Einzelne Menschen sprangen schon vorher von ihren Stühlen auf und tanzten – ich lächelte und dachte: „Die, die nichts darauf geben, was andere von ihnen denken, sind meine Gang“.
Ich schaute nach oben und sah alle Ränge tanzen, jubeln und klatschen. Ich stellte mir vor, wie sie meinem Vater zujubeln und sah ihn wieder vor mir, genau da oben auf der Bühne, neben dem Flügel mit einem Lächeln im Gesicht. Ich juchzte und kreischte, dann liefen mir die Tränen.
Heimat ist Erinnerung
Musik ist etwas wunderschönes. Sie verbindet. Berührt. Und verändert die Energie in einem Raum. Und so sitze ich heute hier und bin dankbar über die Kunst, die Musik und all die schönen Orte, die mich schon so früh geprägt haben.
Auf meiner jahrelangen Europareise habe ich genau dies vermisst. Orte mit Erinnerung. Denn Heimat ist genau das. Es ist ein Gefühl von Zugehörigkeit.
Danke Hamburg, es ist so schön, wieder hier zu sein. Danke Papa, ohne dich hätte ich nicht so eine Verbindung zur Musik und zu diesem wunderschönen Ort. Danke Ry, du öffnest mein Herz. Ich werde jetzt wieder häufiger in die Laeizhalle kommen.
Und eins weiß ich ganz genau: Irgendwann, da werde ich genau hier selbst auf der Bühne stehen. Aber keine Angst, Singen werde ich nicht …
Wer bin ich
Manchmal braucht es den Abstand, um zu begreifen, wo sein Platz ist. Oder wer man ist und was einen geprägt hat. All das entsteht nicht einfach so: Es braucht Raum und Space zum Reflektieren, Verarbeiten und Integrieren. Deine Vergangenheit hat dich zu der Person gemacht, die du heute bist.
Also: Own your Space.
Gemeinsam spart es allerdings viel Zeit. Wenn du an der Schwelle zum nächsten Level stehst und weißt: „Das war noch nicht alles“, dann komm ins Spacelab – dem 1:1 Mentoring für kreative Visionäre wie dich.
So, und jetzt nehme dir deinen Space. Schnapp dir deine Kopfhörer. Drehe das Volumen sehr hoch. Höre Ry X – und feiere jede Etappe und jeden Menschen deines Weges. Denn ohne sie wärst du nicht der, der du bist.