Mein Versuch zu entspannen
„Atme durch die Augäpfel ein – und durch den Ellenbogen wieder aus.“. Diesen Satz sagte einst ein Meditationslehrer in lilafarbener Pluderhose zu mir. Ich war auf der Suche nach innerer Ruhe, aber schneller wieder aus dem Kurs, als er durch seinen Ellenbogen wieder ausatmen konnte. Heute weiß ich: Diese Art von Entspannung mit geführten Augäpfel-Einatmern ist einfach nicht mein Ding und bringt mich nicht zur Ruhe, sondern macht mich Gaga in der Birne und lethargisch.
Innere Ausgeglichenheit, statt Chaos im Kopf
Aber wie wird man denn nun innerlich ruhiger, wenn die gängigen Methoden nichts für einen sind, die Alternativen aber fehlen, weil man nur den einen Weg auf der Überholspur kennt? Über die innere, mentale Perspektive auf die Unruhe spreche in in der Podcastfolge: „Innere Unruhe“. Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Diese äußere, räumliche Betrachtungsweise auf die Unruhe legt den Fokus auf deine Räumlichkeiten. Und darauf, wie du diese für dich nutzen kannst, um das Chaos im Kopf zu lichten.
Der Raum als Spielfläche
Gerade als kreativer Tausendsassa mit schnellem Kopf, braucht es häufig andere Kanäle, um die innere Unruhe zu beenden. Oder Klarheit im Kopf zu finden und Kreativität freizulegen. Ein Meditationskissen in deine Räume zu integrieren, ist nice to have, aber hilft eben nur bedingt, um den Dauerlauf im Kopf zu beenden. Auch ein gut gemeintes: „Entspann doch mal“, ist nicht die Lösung, die kreative Chaosköpfe in bestimmten Momenten brauchen. Denn sie sind anders gepolt.
Kreativität freilegen
Wenn es dir so geht wie mir, dann war es noch nie deins, einfach so abzuhängen oder stundenlang in der Hängematte zu chillen. Du langweilst dich nicht nur schnell. Dein Überschuss an Energie ist auch wie ein wildgewordenes Duracell-Häschen auf Ecstasy. Lenkst du sie jedoch in die richtigen Bahnen, verwandelst du Unruhe in Klarheit und Rastlosigkeit in Kreativität.
Was du dazu brauchst? Ganz einfach:
Raum zum Gestalten
Einen kreativen Space und Ort, der nicht einfach nur seinen Zweck erfüllt, wie zum Beispiel ein nüchternes Arbeitszimmer mit einem Schreibtisch. Sondern der dir, darüber hinaus, diverse Möglichkeiten bietet, dich kreativ zu entfalten. Deinen schöpferischen Ergüssen freien Lauf zu lassen. Ein Raum, der dich auch visuell stimuliert und in Stimmung bringt, lange bevor du losgelegt hast. Der Synapsen im Gehirn aktiviert, die mit deiner Kreativität kommunizieren und Leidenschaften weckt. Dabei ist es ganz egal, ob dieser Ort in deinem Zuhause, der Agentur, im Atelier, Hotel oder Office zu finden sind.
Aber Achtung: Das Auge isst immer mit. Deine ganz eigene Ästhetik ist Teil des Konzepts. Sie zaubert deinem Schöngeist nicht nur ein Lächeln ins Gesicht –, sie legt auch weitere Kräfte und Energien frei und aktiviert alle Sinne. Und die brauchst du, damit deine Unruhe in kreative Superkraft mutiert.
Alles parat und am Start
Dafür gibt es einen einfachen Trick: Deine Utensilien, Instrumente, Farben oder Materialien müssen sofort greifbar sein.
Wer erst lange sucht,
verpasst den Spark.
Was für andere mitunter chaotisch erscheinen mag, ist für dich ein kreatives Schlaraffenland. Wo andere die Krise kriegen, wenn ständig etwas umgeräumt oder umdekoriert wird, drehst du voll auf. Und wo andere Stabilität benötigen, hast du morgen wieder eine neue Idee. Deine Räume sind damit weder unstet, noch unordentlich, sondern ein kreatives Feld. Sie passen zu deiner Identität.
Ich finde Klarheit und Ruhe im Gestalten mit meinen Händen. Dieses Gefühl kann kein Rechner ersetzen. Ich muss immer wieder umräumen, in der Erde buddeln, Holz schnitzen, Ton bearbeiten, Kissen tauschen oder zum achthundertsten Mal Vasen anders anordnen. Diese aktive und fokussierte Gestaltungszeit bringt nicht nur Ruhe in meinen Kopf – sie hebt auch meine Stimmung. Setzt Kreativität frei.
Und die nutze ich dann im Anschluss wunderbar für komplexe Businessstrategien oder tiefgehende, psychologische Coachings mit anderen Kreativen Visionären. Von außen nach innen. So bekommt mein Leitspruch „Own your Space“, eine weitere, wichtige Facette und Bedeutung. Denn als Gestalter reicht es nie, nur eine Dimension zu betrachten. Auf geht’s
Perspektivwechsel
In diesem Artikel geht es um den äußeren, räumlichen Blickwinkel auf die Unruhe. Doch das ist nur die eine Seite der Medaille: Die innere, mentale Perspektive auf die Unruhe gibt es in der Podcastfolge: „Innere Unruhe„. Darin geht es darum, was kreative Menschen häufig brauchen, um die eigene Nervosität zu beenden.




