Die Freiheit des Ankommens

4. Dezember 2022

Im Gespräch mit meinem Mann Gerd Blank geht es um unsere 18 Monate mit dem Wohnmobil durch Europa. Ein persönliches Resümee übers Aufbrechen und Ankommen.
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In dieser Folge geben mein Mann und ich ein Update aus unserem Leben:
  • An welch wichtigem Wendepunkt wir uns aktuell befinden.
  • Wie uns knapp zwei Jahre im Wohnmobil durch Europa geprägt haben.
  • Welche Erkenntnisse wir hatten.
  • Wie diese Zeit unsere Beziehung beeinflusst hat.
  • Was haben wir zurückgelassen?
  • Was haben wir mitgenommen?
  • Wie wir es schaffen, trotz der räumlichen Enge, Individuen zu bleiben.
  • Warum es sich lohnt, ins Ungewisse zu springen.
  • Warum wir keinen Plan B brauchen.
  • Wie man mit dem Leben zusammenarbeitet.
  • Was ein Kochbuch mit dem Leben zu tun hat.
  • Welche Rolle Musik dabei spielt.

 

Work-Life-Balance sucks

Viele Menschen fahren in den Urlaub – oder sparen sich mühsam ein paar Wochen am Stück für eine längere Auszeit zusammen. Das ist natürlich großartig. Ich beobachte folgendes: Einige von ihnen hetzen von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit, um in der Kürze der Zeit nichts zu verpassen. Andere versuchen zu entspannen, schaffen es aber nicht. Einige Wenige sind in ihrer Mitte.

Oft ist es doch so: Man nimmt Urlaub, um sich von der Arbeit zu erholen – nur um kurze Zeit später wieder gestresst zu sein. Ein Kreislauf, den es zu durchbrechen gilt. Dafür braucht es ein radikales Umdenken, einen neuen Fokus auf die eigenen Bedürfnisse – und bewusst getroffene Entscheidungen.

Ich weiß: Das Konzept der Life-Work-Balance hat ausgedient. In meinen Augen hat es – gerade für Kreative und Selbstständige – sowieso nie funktioniert. Denn es widmet sich nicht der Ursache, sondern ausschließlich dem Symptom. Es ist der Versuch, ein Pflaster auf eine Wunde zu kleben, die weiterhin blutet. Das kann dauerhaft nicht funktionieren. Viele Menschen versuchen über diesen Ansatz der Work-Life-Balance, die Kontrolle über das eigene Leben zurückzuerobern oder das miese Gewissen zu beruhigen – „ich gehe zum Sport, also habe ich etwas für meine Life-Work-Balance getan“. Doch meist widmet man sich nur Teilaspekten.

Empathie, Dankbarkeit und Demut sind gefragt

Für mich hängen nicht nur Leben und Business miteinander zusammen, sondern auch alles andere auf der Welt: Sie ist ein Spiegel unseres kollektiven Bewusstseins und der Perspektive, die die meisten Menschen einnehmen. Ist sie von Angst oder Negativität geprägt, ist die energetische Grundfrequenz niedrig. Der gesamtgesellschaftliche „Radiosender“ sendet also nur Depri-Mucke. Und da Gleiches Gleiches anzieht, ziehen diese Frequenzen weitere Depri-Mucken-Fans an. Aber nur solange, bis immer mehr Menschen die Verantwortung übernehmen und den persönlichen „Radiosender“ auf Gute-Laune-Musik stellen. Es braucht eine kollektive Verschiebung des Fokusses, so dass individuellen Gefühle und Bedürfnisse mehr in den Vordergrund gerückt – und auch befriedigt – werden. Beruflich wie privat sind Empathie, Dankbarkeit und Demut gefragt. Es braucht ein Umdenken in Richtung Ganzheitlichkeit. Denn die Grenzen zwischen Arbeits-/ und Privatleben verschmelzen immer mehr.

Ein Mensch der glücklich und zufrieden ist und seine Arbeit liebt, braucht keine Work-Life-Balance. Er ist die Work-Life-Balance.

Ist jeder Einzelne glücklich und findet Sinn in seiner Arbeit, strahlt dies aufs direkte Umfeld ab: Erst auf die eigene Familie, dann auf entfernte Bekannte, schließlich auf fremde Menschen. Dann auf den Ort in dem man lebt, dann auf die ganze Stadt, das Land – und irgendwann auf die ganze Welt. Es ist nicht nur ein Welleneffekt – die Grundstimmung ist dann auch eine andere.

Freisein kommt von Sein

Auf der einen Seite geht der Weg dahin, die Ablenkungen im Außen zu reduzieren, sich wieder auf das Wesentliche zu besinnen und häufiger einfach mal nichts zu tun. Nur so kommt man wieder in Kontakt mit sich selbst und fühlt wieder die eigenen Bedürfnisse. Das ist wichtig, um die Freude als Kompass und Marschrichtung zu fokussieren. Natürlich gibt es tolle Hilfsmittel, wie zum Beispiel die Meditation. Sie schafft einen Rahmen der Ruhe in einer sonst eher lauten Welt. Und schult die eigene Präsenz. Diese Fähigkeit ist ein Gamechanger im Alltag. Denn, nur in einem Zustand wacher Präsenz, kann die Kette aus unbewussten Handlungen ganz bewusst unterbrochen werden und es können andere Entscheidungen getroffen werden. Nur in einem Zustand wacher Präsenz übernimmt man die Verantwortung für sein Glück und agiert als Steuermann des eigenen Schiffes – man bleibt in seiner Power.

Integration statt Trennung

Auf der anderen Seite braucht es Zusammenfließen von Leben und Arbeiten, sowie Spontanität und Flexibilität. Als kreativer Mensch küsst einen die Muse nicht immer dann, wenn man es gerne hätte. Und auch die eigene Tagesform ist nicht immer gleich hoch. Will man respektvoll mit dem eigenen Körper umgehen, funktionieren starr gesteckte Rahmen oder zu streng definierte Zeitpäne in der Praxis nicht. Sie fühlen sich immer wie ein Korsett und fremdbestimmt an – und sorgen dauerhaft für Frust. Auch Balance ist wichtig: Nach arbeitsreichen Kreativphasen braucht es ausgedehnte Pausen, um die eigenen Akkus wieder aufzuladen und stets aus einem vollen Topf zu geben.

Die langfristige Lösung besteht darin, jeden einzelnen Menschen zu ermutigen, sich ein nachhaltig erfüllendes Leben aufzubauen – oder das jetzige Leben dahingehend zu justieren). Dafür macht es Sinn, das eigene Business in Einklang mit den eigenen Werten auszurichten, so dass es nicht nur Sinn stiftet, oder Leidenschaften weckt, sondern einen auch persönlich wachsen lässt. Wir dürfen zusammenarbeiten und uns mehr als Dienstleister verstehen die Impact kreieren, welcher der Welt etwas zurück gibt und das Geben mehr in den Vordergrund stellt. Wichtig ist: Dein Leben ist ein Gesamtkunstwerk und du malst dein eigenes Bild, mit deinem eigenen Werkzeug.

Anhalten. Ausatmen. Ankommen.

Dazu müssen alte Brücken nicht immer eingerissen werden. Manchmal reicht ein Mindset-Shift, ein ehrliches Gespräch, das Setzen anderer Prioritäten, bewusste Pausen, radikal getroffene Entscheidungen, das Definieren der eigenen Werte oder das konsequente Folgen der Freude. So fühlt sich das Leben nicht nur wieder mehr nach Urlaub an – sondern auch nach Autonomie und Freiheit. Die Life-Work-Balance ist dann überflüssig. Fährt man dann in den Urlaub, ist der Antrieb ein anderer: Nicht Mangel oder Stress, sondern Freude, Neugierde und Abenteuerlust. Toll ist: Dein Glück ist nur eine Entscheidung entfernt. It‘s up to you.

Es ist viel mehr möglich, als man denkt

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